Die Abstimmungsfrage für unser Bürger:innenbegehren lautet wie folgt:
„Soll die Stadt Magdeburg im Rahmen ihrer Unternehmensbeteiligungen nachdrücklich und kontinuierlich darauf hinwirken, dass die Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG und deren Tochterunternehmen spätestens ab 2029 nur Strom aus erneuerbaren Energien liefern, wobei sie
- diesen selbst in eigenen Anlagen produzieren, im Rahmen von Stromlieferverträgen aus veröffentlichten Anlagen erwerben oder im Rahmen von Mieterstrommodellen zur Verfügung stellen,
- bis zur Erreichung des Ziels, ab 2025 einen jährlichen Anstieg der entsprechenden erneuerbaren Anteile in Höhe von mindestens 14 Prozentpunkten pro Jahr realisieren,
- den Fortschritt mindestens jährlich auf ihrer Homepage im Internet dokumentieren und veröffentlichen und
- bereits ab sofort pro verkaufter Kilowattstunde einen Cent in den Aufbau eigener erneuerbarer und, wo möglich, regionaler Energieanlagen investieren?“
Kostenschätzung
Zur Umsetzung der Ziele des Bürger:innenbegehrens fallen nach Schätzung der SWM jährlich bis zu 27 Millionen Euro, beginnend mit 4,5 Millionen Euro im Jahr 2024, an. Die komplette Kostenschätzung der SWM kannst du hier einsehen (Passwort: stromwende).
Unser Statement zur
Kostenschätzung
Die SWM ist größtenteils ein Energieverteiler und besitzt keine eigenen fossilen Kraftwerke im klassischen Sinne, somit müssten einzig die Lieferverträge angepasst werden. Daher sind wir überzeugt, dass ein vollständiger Umstieg auf 100% Ökostrom zum Jahr 2029 machbar ist.
In ihrer Kostenschätzung prognostizieren die SWM deutlich steigende Kosten für die Endverbraucher:innen und unterstellen eine grundsätzliche Ablehnung seitens der Bevölkerung sowie von Großkunden. Wir teilen diese negative
Sichtweise nicht. Unseres Erachtens blenden die SWM jedwede Entwicklung auf dem Strommarkt aus. Weder werden zukünftige CO2-Preissteigerungen, die Verteuerung fossiler Energieträger durch Unregelmäßigkeiten an den
Energiemärkten, noch die Kosten der gesetzlich vorgegebenen Pflicht zu 80% Ökostrom bis 2030 berücksichtigt.
Auch sollten die notwendigen Mehraufwände als Investition in die Zukunft betrachtet werden. Langfristig können nur regenerative Energieträger Verfügbarkeit und Preisstabilität garantieren und sind somit ein wichtiger Bestandteil einer sozial gerechten Lösung. Dies sollte auch die Zielvorgabe
eines kommunalen Energieversorgers sein. Daher sollte die SWM auch den notwendigen Umbau als Chance sehen und diesen offensiv sowie transparent gestalten. Intel hat das verstanden und als Bedingung für die Ansiedlung die Belieferung mit ausschließlich regenerativen Energien
vereinbart.
Zudem könnte die SWM mit dem zusätzlichen Cent pro kWh aktiv erneuerbare Energie, Mieterstrommodelle und lokale Energiespeicher voranbringen und somit die Bürger:innen direkt beteiligen.